Hier möchten wir Euch ein wenig Struktur für Eure Trainingsrunden mitgeben:


Trainingsgestaltung - so sieht unsere "optimale" Trainingsrunde aus:


Was trainieren?
Überlegt Euch VOR jeder Trainingsrunde fest, was ihr machen möchtet: Ohne Plan kein Training! :-)
Die Kurse geben Euch immer einige Trainingsanleitungen. Ideal ist es, wenn ihr diese immer aufgreift und zusätzlich noch ein oder zwei Übungen aus den vergangenen Wochen zum Auffrischen, Festigen und weiter üben.

Wie oft?
Das kommt ganz auf den Hund an, Euren Tagesablauf und was ihr noch so mit dem Hund macht.
Dummytraining ist sehr abwechslungsreich und man kann und muss sehr vielseitig trainieren - es kommt also nicht so schnell Langeweile auf.
Je nachdem wie motiviert Euer Hund dabei ist, könnt ihr jeden zweiten Tag trainieren, ohne Sorge zu haben das es zu viel wird.

Wie lange trainieren?
Auch das ist vom Hund abhängig und meinem Trainingsziel. Von 1 bis 15 Minuten ist bei uns alles dabei. Manchmal nehmen wir 12 Kekse in die Hand und trainieren ein wenig Fußarbeit - wenn die Kekse alle sind, ist die Runde vorbei. Manchmal stellen wir uns einen Kurzzeitwecker auf vier Minuten, manchmal üben wir eine bestimmte Anzahl an Wiederholungen usw.


Wo trainieren?
Überall! Übt ganz schnell an verschiedenen Orten und generalisiert so die verschiedenen Übungen, nutzt die unterschiedliche Ablenkung usw.


Unseren Trainingsteilnehmern vermitteln wir immer gern diese 5 kurzen Regeln:

1. Der Hund sollte sich nahezu immer als Superheld fühlen: "Ich kann alles! Yeah!"

2. Challengen! Das Verhalten muss immer mal unter Druck gesetzt werden, um es sicherer und fester zu machen. Ohne Fehler bzw. kleine Misserfolge findet kein Lernfortschritt statt.
Diese können und sollten wir aber gut planen, uns hilft dabei die 8/2-Regel:
Auf 8 Superhelden-Wiederholungen (quasi Trainingsaufbau) kommen 2 Challenge-Übungen, in denen der Hund zeigen kann, ob er wirklich so ein Held ist und das Gelernte auch in komplexeren Sitauiationen abgefragt werden kann.

3. Aufhören wenn es am schönsten ist! Das fällt den meisten wirklich am aller schwersten und ist doch so wichtig.
Wenn man schon sagt "nur einmal noch", kann man eigentlich schon aufhören. Wir versuchen vor allem im Trainingsaufbau immer, mit einer schönen Übung zu enden und den Hund nicht mit einer nicht oder kaum geschafften Aufgabe stehen zu lassen. Dazu gibt es zwar unterschiedliche Meinungen, aber wir mögen die Erfolge für die Trainingsstimmung :-)

4. Nichts Neues auf Neues! Wir trainieren nicht an 2 oder 3 Baustellen gleichzeitig, sondern konzentrieren uns auf eine davon und akzeptiere, das andere Verhaltensdetails erstmal ein bisschen schlechter oder eben nicht gleichzeitig mittrainiert werden können.
Wer von Euch mal in einem Fitness- oder Tanzkurs war oder ist, kennt das sicher: Bei Choreos zu Musik werden meist erst die Bewegungen der Füße eingeübt. Sitzen die, kommen die Arme dazu. Und gerade Anfänger sind dann so konzentriert auf die Arme, das die Füße nicht mehr jeden Schritt schaffen. Ganz normal, aber durch viele Wiederholungen klappt alles. Und dann noch lächeln :-D
(Solche Kurse können wir überhaupt jedem empfehlen, um das Verständnis für seinen Hund zu schulen ;-))

5. Nach 3 Fehlern helfen: Passiert dreimal hintereinander der gleiche Fehler, müssen wir etwas an unserer Trainingssituation ändern. Ich kann es einfacher gestalten oder meinem Hund gezielt helfen. Wir sollten immer davon ausgehen, das die Hunde sich natürlich nicht doof anstellen oder uns ärgern wollen ;-)


Vor jeder Trainingsrunde wärmen wir unsere Hunde kurz auf, indem wir sie laufen lassen, ein kleines Stück spazieren gehen, Futter rollen, gemeinsam mit ihnen ein Stück flitzen oder ein paar flotte Tricks abfrage wie Drehungen um die eigene Achse, Slalom durch die Beine, Kreise um uns, Abrufen aus dem Platz ... wir aktivieren sie also und bringen sie in eine positive Arbeitsstimmung ("einschalten").
Hierbei gibt es auch recht viele Kekse für "nichts" geschenkt, außer fürs anwesend sein und lieb schauen ;-)
Je nachdem was wir trainieren möchten, kommt dann ein entsprechendes Startritual: beim Dummy kann das beispielsweise ein wenig Fußarbeit sein, zwei drei kurz geworfene Dummys, die zurück in die Hand apportiert werden oder etwas anderes. Schaut, was Eurem Hund leicht fällt und nutzt es als WarmUp.

Dann üben wir fleißig das, was wir uns für das Training vorgenommen haben :-)

Und am Ende jeder Trainingseinheit (und gerne auch mal zwischendurch) gibt es meist ein kleines Zerrspiel. Da können die Hunde nochmal richtig aufdrehen und ihren Frust loswerden und das brauchen sie manchmal auch. Denn auch, wenn wir die Trainingsrunden so schön wie möglich gestalten und die Hunde viele Erfolge haben: sie müssen ganz viel selber denken, Impulskontrolle zeigen, sich konzentrieren ... das ist echt anstrengend und nicht zu unterschätzen.
Außerdem fetzen Zerrspiele total und fördern die Beziehung zum Menschen ... also ein doppelt schöner Effekt :-)

Nicht so schön finden wir es, wenn die Hunde direkt nach der Arbeit sofort in eine Box gesteckt werden oder ins Auto oder wieder angebunden werden. Ein bisschen Zeit sollte man sich nehmen und das Training gemeinsam ausklingen lassen :-)

Viel Spaß beim Training!